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`(19)
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`(12)
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`Patent: mt
`Européisches
`E u ropea n
`Patent Office
`Office e u lopée n
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`des brevets (11)
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`EP 2 676 700 A2
`
`EUROPAISCHE PATENTANMELDUNG
`
`(43) Verdffentlichungstag:
`25.12.2013 Patentblatt 2013/52
`
`(51) Int CL:
`A61N 2/02 (200531)
`
`(21) Anmeldenummer:13003131.3
`
`(22) Anmeldetag: 19.06.2013
`
`
`(84) Benannte Vertragsstaaten:
`AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB
`GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL N0
`PL PT RO RS SE SI SK SM TR
`
`Benannte Erstreckungsstaaten:
`BA ME
`
`(72) Erfinder:
`- Fischer, Emil-Gerhard
`88079 Kressbronn (DE)
`- Dobler, Karl
`6845 Hohenems (AT)
`- Fritsch, Erwin
`6845 Hohenems (AT)
`
`(30) Prioritét: 20.06.2012 DE 102012012149
`
`(74) Vertreter: Riebling, Peter
`Patentanwalt,
`(71) Anmelder: Quantenmedicine AG
`Postfach 31 60
`9495 Triesen (Ll)
`88113 LindaulB. (DE)
`
`(54)
`
`Verfahren und Vorrichtung fiir das maschinengestiitzte Beckenbodentraining
`
`Verfahren fiJr das maschinengestutzte Becken-
`(57)
`bodentraining der Beckenboden-M uskulatur mit der
`transpelvinen Magnetstimulation (TPM), bei dem 'Liber
`mindestens eine sitzfléchenseitig angeordnete Magnet-
`spule (5) Einzelpulse bis zu 50 Hz in den menschlichen
`Kérper hinein erzeugt werden, um die Beckenboden-
`
`muskulatur zu einer Kontraktion Oder Entspannung an-
`zuregen. wobei in einem Zeitraum vor Beginn der trans-
`pelvinen Magnetstimulation und mindestens wéhrend
`der transpelvinen Magnetstimulation dem menschlichen
`Gewebe noch zusétzlich Sauerstoff und/oder Ozon zu—
`
`gef'Lihrtwird. Die Behandlung ist invasiv und erfolgtsomit
`in bekleidetem Zustand.
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`Fig. 1
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`Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)
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`EP2676700A2
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`EP 2 676 700 A2
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`Beschreibung
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`[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
`und eine Vorrichtung zur maschinengesttitzten nichtin-
`vasiven nicht entkleidenden und kontaktlosen Behand—
`
`lung biologischen Gewebes mittels elektromagnetischen
`Feldern, insbesondere mittels Magnetfeldern nach dem
`Oberbegriff des Patentanspruches 1.
`[0002]
`Sie dient vornehmlich zur nichtinvasiven Stimu-
`lation von Korpergewebe, insbesondere Muskelgewebe
`und/oder Nervenzellen. Die Vorrichtung ist dabei insbe-
`sondere aber nicht einschrankend fUr die Behandlung
`einer Beckenbodenschwache ausgelegt. Sie ist darUber
`hinaus fUr eine Vielzahl prophylaktischer und therapeu-
`tischer Anwendungen im physiotherapeutischen, ortho-
`padischen sowie dermatologischen Bereich ausgelegt.
`[0003] Das physikalische Prinzip der Magnetstimulati-
`on istdieelektromagnetische lnduktion. Ein Kondensator
`entladt sich fiber eine Magnetspule und erzeugt ein Ma-
`gnetfeld. Durch die Magnetfeldanderung wird im Korper
`eine Spannung induziert, aus welcher ein Stromfluss re-
`sulliert. Erreichtdieser Strom eine ausreichende Starke,
`so werden im Korper u.a. Muskel- und Nervenzellen ge-
`reizt.
`
`In der medizinischen Rehabilitation und Sport-
`[0004]
`medizin ist die Elektrostimulation ein gangiges Verfah-
`ren, welches unter anderem auch in der Inkontinenzbe—
`handlung Anwendung findet. Die Elektrostimulation ist
`jedoch hinsicntlich ihres Einsatzgebietesweitgenend auf
`die Peripherie bzw. aufdie peripheren Strukturen des zu
`behandelnden Organismus beschra'nkt.
`[0005] Wegen des vergleichsweise hohen elektri-
`schen Widerstands von Gewebsstrukturen. wie etwa
`Haut und Knochen, kommt es innerhalb des Korperge—
`webes zu einem erheblichen Spannungsabfall. Zur Er—
`zielung therapeutischer Erfolge m'Lissen bei der Elektro-
`stimulation demzufolge hohe Stromstarken bzw. elektri-
`sche Spannungen angewendet werden. Dies kann je-
`doch zu einer schmerzhaften Reizung sensorischer Ner—
`venenden speziell in der Haut f'Lihren, die f'Lir den Pati-
`enten unbedingt zu vermeiden sind. Von daher sind tief
`unter der Haut liegende Nerven— und Muskelzellen in der
`Praxis mittels Elektrostimulation kaum zu stimulieren.
`
`Jene Unzulanglichkeiten der Elektrostimulation
`[0006]
`konnen mittels elektromagnetischer lnduktion weitge-
`hend umgangen werden. Sich zeitlich verandernde elek-
`trische Strome erzeugen gemafl) der Lenz’schen Regel
`transiente Magnetfelder, welche innerhalb deszu behan-
`delnden Korpergewebes ein derzeitlichen Anderung des
`magnetischen Feldes proportionales elektrisches Feld
`nach sich ziehen. Derartige, mittels elektromagnetischer
`lnduktion in tieferliegenden Gewebezonen erzeugten
`elektromagnetischen Felder konnen an Zellmembranen
`des zu behandelnden Gewebes,
`typisoherweise am
`menschlichen oder tierischen Organismus, eine Poten-
`zialdifferenz hervorrufen, die etwa zu einer Depolarisie-
`rung der Nervenzellen f'Lihren kann.
`[0007] Die dabei entstehenden lonenstrome senken
`
`typischerweise das Membranpotenzial der benachbar-
`ten Neuronen, sodass ein von aulISen applizierter An-
`fangsimpuls kettenreaktionsartig bis zur motorischen
`Endplatte, bzw. bis zur Synapse und zum entsprechen-
`den Muskelweitergefiihrtwird. Die Folge hiervon isteine
`Muskelkontraktion in Abhangigkeit der zeitlichen Veran-
`derung und Amplitude bzw. Intensitat des applizierten
`elektromagnetischen Feldes. Dieses Nerven—Stimulati—
`onsprinzip kommt bereits in der transkraniellen Magnet-
`stimulation erfolgreich zurAnwendung. Davon abgeleitet
`ist die Behandlung in der Zielregion des Beckens eines
`Patienten. Dort befinden sich eine Vielzahl von gestaffelt
`und gitterformig Ubereinander gelagerten Muskeln, die
`als Funktionseinheit des Beckenbodens und Sphinkter-
`verschltissen eine wichtige Rolle bei der Miktion, Defa-
`kation und ereklilen Funktion spielen und sich auch auf
`die Stabilisierung von Rumpf und Becken und die Siche-
`rung der Beckenorgane beziehen. Urologische Thera-
`piekonzepte betonen eine Trainingsnotwendigkeit des
`Beckenbodens, die entweder aktiv oder durch Stimula—
`tion durchzuf'Lihren ist.
`
`[0008] Dies fuhrt nachweislich zu einer muskul'aren
`Adaptation der Zielmuskulatur und verbesserten musku-
`Iaren Leistungsf'ahigkeit einschlieBlich morphologischer
`Veranderungen. und istz.B. per Ultraschall nachweisbar.
`Damit wird nicht nur die Levatorplatte langfristig ange-
`hoben, sondern auch der M uskelfaserq uerschnittvergro—
`Bert, was zu einer Zunahme der Festigkeit des aktiven
`und passiven Halteapparats des kleinen Beckens fUhrt.
`Aufgrund ihrer
`identisohen Faserzusammensetzung
`I'E'asst sich die Beckenbodenmuskulatur somit identisch
`
`zur Skelettmuskulatur der Extremitaten oderdes Rumpfs
`trainieren.
`
`[0009] Hieraus ergeben sich lndikationen zur Behand—
`lung der verschiedenen lnkontinenzarten wie z.B. Bela—
`stungs- und Dranginkontinenz und ihrer Mischformen,
`die Stuhlinkontinenz sowie die lnkontinenz nach Prosta-
`
`tektomie. Auch das Pelvic Pain Syndrom, dessen multi-
`faktorielle Verursachung nooh nicht vollstandig geklért
`ist. zahlt iiberdie musculosketalen und myofaszialen Ein-
`fliisse zum Einsatzgebiet.
`[0010] Die Belastungsinkontinenz basiert auf einer ln—
`suffizienzdes Beckenbodens, der u.a. ein Dammschnitt,
`eine Muskel'Liberdehnung durch Schwangerschaft oder
`Geburt oder ein hormonelles Defizit zugrunde liegen
`kann. Eine Tonusverminderung und eine unzureichende
`Reflexantwort konnen somit einer Druckerhohung im
`Bauchraum nicht widerstehen, so dass schon beim Nie-
`sen, Lachen oder einfachen Gehen der nat'Lirliche Harn—
`verschluss versagt. Via Nervenstimulation wirkt die
`Transpelvine Magnetstimulation (TPM) als direktes Kon-
`traktionstraining samtlicher Anteile der Beckenboden-
`muskulatur, wobei auch Muskelbereiche angesprochen
`werden. die mit korperlichen Trainingsiibungen, wie ak-
`tivem Beckenbodentraining, nicht zu erreichen sind. So
`kann die Beckenbodenmuskulatur mit einer aktiven iso-
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`lierten Anspannung nur einen geringen Teil ihrer mogli—
`chen Kraft produzieren. Auch ist bei einer TPM - entspre-
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`Chend den Erfahrungen der Elektrotherapie - die Rekru-
`tierungsreihenfolge der Muskelfasern nicht eindeutig
`festgelegt und erfolgt damit global.
`[0011] Wird also mittels TPM ein einzelner Beckenbo-
`denmuskel elektrisch stimuliert, besteht die Tendenz,
`dass sich auch samtlicheanderen Muskeln derVerbund-
`einheit kontrahieren.
`
`[0012] Aufgrund ihrer engen réumlichen Néhe zum
`Blasenausgang ist der Verschlussmechanismus des
`Harntrakts im Falle einer operativen Entfernung der Pro-
`stata stark gefahrdet Eine radikale Prostatektomie ver-
`ktirzt nicht nur die Harnrohre, sondern kann auch den
`Blasenverschluss des Rhabdosphinkters verletzen und
`gilt auch f'Lir das Verfahren der Transurethralen Prostat-
`ektomie (TU R). Manner werden damitauf den untrainier-
`ten Kontinenzverschluss des Beckenbodens zurtickge-
`worfen. Die Sym ptomatik ist identisch zu der einer Bela-
`stungsinkontinenz. d.h. die Nervenstimulation mittels
`TPM dient der Kraftigung des muskularen Grundtonus
`des Beokenbodens und des Trainings der reflektorischen
`Kontraktionskraft.
`
`Eine StuhI-Inkontinenz ist eine Sterung im kom-
`[0013]
`plexen Zusammenspiel zwischen Motorik, Sensorik und
`anatomischen Gegebenheiten. Werden z.B. die Haupt—
`muskelztige des Beckenbodens wie M. sphinkter ani in-
`ternus und externus, M. puboreotalis und levator unzu-
`reichend nerval angesprochen, dann aulsert sioh dies
`auch in einer verminderten Perzeption der Rektum- und
`Analsensorik. Eine Muskelstimulation mittels TPM kraf—
`
`tigt damit nicht nur die fiir eine Kontinenz notwendigen
`Beckenbodenstrukturen, sondern verbessert auoh die
`f'Lir eine Reflexkontraktion notwendige Wahrnehmung ei-
`ner notwendigen SchlielSmuskelaktivitat. Ferner ist aus
`der DE 298 08 990 U1 bereits ein Sitz— und Liegemobel
`fUr die Magnetfeldtherapie bekannt, welches eine oder
`mehrere Applikatorvorrichtungen zur Erzeugung von
`Magnetfeldern aufweist. Die Applikatorvorrichtung kann
`dabei in die Polsterung des jeweiligen Sitz- oder Liege-
`mobels eingebettet sein. Ferner kann die Applikatorvor—
`richtung zur Erzeugung von Magnetfeldern mit Spulen
`ausgestattet sein, die eine Ganzkorper- oder eine Teil-
`korpertherapie mit in Reihen oder kreisférmig angeord—
`neten Vollkern-Metallspulen ermoglicht.
`[0014] Die therapeutischen und prophylaktischen Aus-
`wirkungen elektromagnetisoher Felder auf zu behan-
`delndes Korpergewebe k'onnen von einerVielzahl unter-
`schiedlicher Faktoren, insbesondere der konkreten Zu-
`sammensetzung des Korpergewebes, etwa seines Was-
`ser— und Fettgehaltes, aber auch von der geometrischen
`Form, intensitat sowie vom zeitlichen Verlauf der appli—
`zierten elektromagnetischen Felderabhangen. Moderne
`Behandlungsmethoden sehen zudem eine individuell auf
`den jeweiligen Patienten abgestimmte Anwendung elek-
`tromagnetischer Felder vor.
`[0015] Da zudem die genauen Wirkzusammenhange
`sowie die lnteraktion von Magnetfeldern mit Korperge-
`webe, insbesondere mit Nerven— und Muskelzellen noch
`nicht ganzlich im Detail erforscht sind und somit die An-
`
`wendungsparameter f'Lir die Magnetfeldtherapie oft nur
`em pirisch ermittelbarsind, ist es besonders wtinschens-
`wert, die geometrische Ausdeh nu ng, die raumliche Ver-
`teilung sowie die intensitat der elektromagnetisohen Fel-
`der mdglichst gezielt steuern und beeinflussen zu kon—
`nen.
`
`[0016] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfin-
`dung, eine Vorrichtung zurBehandlung biologisohen Ge—
`webes mittels Magnetfeldern zur Verfiigung zu stellen,
`die eine moglichst universelle Adaptierbarkeit an vorge-
`gebene Behandlungsschemata, insbesondere eine indi-
`viduelle Anpassung Lind Veranderung der raumlichen
`Ausdehnung, Verteilung, Position sowie der intensitat
`und des zeitlichen Verlaufs von zu erzeugenden elektro-
`magnetischen Feldern ermb‘glicht. Daneben soil sich die
`Vorrichtung durch einen mdglichst einfachen, robusten,
`wenig storanfalligen sowie kostengiinstig herstellbaren
`und f'Lir die Erzeugung von ausreichend dimensionierten
`Magnetfeldern geeigneten Aufbau auszeichnen. Diese
`Aufgabe wird erfindungsgemais dadurch gelost, dass die
`Vorrichtung zur Behandlung biologischen Gewebes zu-
`mindest eine Einrichtung zur Erzeugung wenigstens ei-
`nes Mag netfeldes aufweist. Die MagnetfeldErzeugungs—
`einrichtung weist dabei zumindest eine mit einem elek-
`trischen Strom beaufschlagbare Spule und zumindestei-
`nen mit der Spule induktiv zusammenwirkenden Kern
`aus einem magnetisierbaren Material auf. Der Kern be—
`steht aus einem magnetisierbaren Material und bewirkt
`eine Verstarkung und/oder eine geometrische Beeinflus-
`sung des von der Spule erzeugbaren Magnetfeldes.
`[0017] Uber Afferenzen des N. pudendus erfolgt
`gleichzeitig ein mono- Lind polysynaptischer Reflex mit
`konsekutiverAnspannung derBeckenbodenmuskulatur.
`Der Reflexbogen entsteht dabei nach dem Prinzip der
`Weiterleitung sensorischer Reize zum Rtickenmark, wo—
`bei Interneurone erregt und deren Sch utzreaktion mitei-
`nem efferenten Nervenimpuls als Kontraktionssignal an
`die Beckenbodenmuskulatur weitergeben werden kon-
`nen.
`
`[0018] Bei der Dranginkontinenz besteht eine Uber-
`sensibilisierung von Rezeptoren, die in der Schleimhaut
`der Harnblase den FUllungszustand kontrollieren und be—
`reits bei kleinsten Harnblasenvolumina einen starken
`
`Harndrang suggerieren.
`[0019] Das Gehirn reagiert daraufhin mit einer nicht
`unterdrtickbaren Kontraktion der Harnblasenmuskulatur
`
`(detrusor vesicae). die in einer unwillktirlichen Offnung
`des Blasensphinkters (Rhabdosphinkter) resultiert. Die
`hemmendeWirkung derTPM erfolgt nach Erkenntnissen
`der Elektrostimulation entsprechend tierexperimenteller
`und klinischer Studien 'Liber eine Aktivierung derAfferen-
`zen des N. pudendus. Diese erfolgt bei geringer Blasen-
`fUllung durch eine Erregung des N. hypogastricus, an-
`sonsten durch eine direkte Hemmung der Kerne des N.
`pelvicus im Sakralmark und auch tiber eine supraspinale
`Hemmung des Detrusorreflexes. Die entsprechende
`Reizfrequenz liegtzwischen 5 — 1 0 Hz. Auch bei der Dran—
`ginkontinenz ist ein intakter Beckenboden von entschei-
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`dender Bedeulung. Komml es zur unwillkiirlichen Off-
`nung des Rhabdosphinkters, wird die Harnentleerung
`'Liber eine Reflexkontraktion der schnellen Muskelfaser-
`
`anteile des Beckenbodens gehemmt.
`[0020] Zur Magnetstimulation der verschiedenen Ar—
`ten der Harninkontinenz existieren Uber ein Vorlaufersy-
`stem [iber 70 Studien. Nach einer Behandlungsfreq uenz
`von16—20 Anwendungen zwischen 6—8 Wochen ist in 41
`- 78 % der Behandlungsfalle eine Remission, Symptom-
`befreiung oder deutliche Verbesserung zu erwarten. Die
`Erhaltungsdauer liegt bei durchschnittlich 6-12 Monaten,
`wobei im Einzelfall auch 35 Monate erreichtwurden. Das
`
`Ergebnis einer Evidenzanalyse bezieht sich aufeine Ge-
`samtstichprobe von 3028 Patienten. Bei 50 Studien
`Urinary incontinence, 1 Fecal incontinence, 1 intersititiel
`cystitis,
`1 Pelvic-Pain-Syndrom, 3 gesunde Probanden,
`1 Tierexperiment, 1O Overactive-Bladder-Syndrom lie-
`gen die EbM-O-Level (Einstufung nach Cochran Colla-
`boration) bei 1 Studie, (EbMO = Experimentelle Arbeit),
`EbM1a =1Studie,EbM1b =11 Studien,EbM2a = 5 Stu—
`dien, EbM2b = 9, EbM20 =12,EbM3b =12, EbM3a = O,
`EbM4 = 23, EbM5 = 1 Studie.
`[0021] Zwar sind viele Studien ohne Vergleichsgrup-
`pen und es ist auch bei nur etwas 12 % der Studien ein
`1b-Qualifizierung (RCT = Randomized Controlled Trial)
`gerechtfertigt, aber allein aufgrund der hohen Zahl un-
`abhangiger Forscher aus vielen Regionen der Welt ist
`selbst den Studien mit der Klassifikation 4 ein wichtiger
`Stellenwert einzuraumen. Hinsichtlich der Therapiequa-
`litat wurde 11 x die Note 1 vergeben, einmal die Note
`1—2, 20 x die Note 2, 21 x die Note 2—3 bzw. 3, 7 x die
`Note 3-4 bzw. 4, und 2 x die Note 5. D.h. dass gut 50 %
`der Therapieergebnisse die Bewertung gut / sehr gut.
`knapp 5 % die Bewertung mangelhaft und knapp 45 %
`die Bewertung befriedigend / ausreichend erhalten ha—
`ben. lm Mittel ist die Therapiequalitat damit mit 2,4 be-
`wertet.
`
`[0022] Die Atiologie des Pelvic Pain Syndroms ist noch
`nicht vollstandig geklart. F'Lir die Unterbauchschmerzen
`d'Lirften sowohl viszeraI-neuronale als auch myofaszial-
`muskulo-skeletale Strukturen verantwortlich sein. Gera-
`
`de bei der myofaszialen, also der die Muskelansatzpunk—
`te und das Bindegewebe des Muskels betreffenden
`Schmerzentstehung, scheinen lokale Verhartungen in
`den Beckenbodenmuskeln eine entscheidende Rolle zu
`
`spielen. Ahnlich wie bei den Schmerzsyndromen des Be-
`wegungsapparats kommtes dabei zu Nervenquetschun-
`gen und entsprechenden Schmerzsensationen. Ein TPM
`Einsatz f'Lihrt zu einer Steigerung der Mikrozirkulation im
`Beckenraum,dieUberMuskelkontraktionendesBecken—
`bodens zustande kommt. Da Muskelverhartungen immer
`auch auf einer Einschrankung der Durchblutung basie-
`ren, Ibsen sich diese bei beginnender Blutrefundierung
`wieder auf.
`
`[0023] Die Beckenbodenmuskulatur spielt bei der Ent-
`stehung und dem Aufrechterhalten einer Erektion und
`auch bei der Orgasmusqualitat eine wichtige Rolle. Der
`M. ischiocavernosus Ubt z.B. aufdie Arteria profunda pe-
`
`nis eine pumpende Funktion aus und verhindert 'Liber ei-
`ne Kompression des Corpus cavernosum penis den ve-
`nosen Blutabfluss (V. profunda penis). Der M. bulbos-
`pongiosis wiederum umgibt den Harnréhrenschwellkor-
`per und ger'at beim Orgasmus in eine rhythmische Kon—
`traktion. AuBerdem lost er eine pulsierende Druckwelle
`auf den Harnrohrenschwellkorper aus und unterst'utzt
`damit die Ejakulation. Der dem Bulbospongiosus ver—
`gleichbare M. constrictor vulvae bei der Frau ist der
`SchlielSmuskel der Vulva und wird bei der Geburt mei-
`
`stens im Zuge eines Dammschnitts verletzt bzw. durch-
`trennt. Die Folge ist, class die fiir einen Orgasmus not—
`wendigen rhythmischen Konvulsionen nicht mehr aus-
`reichend moglich sind.
`[0024]
`Ein Beckenbodentraining bei Patienten mit
`Erektiler Dysfunktion (ED) bei nachgewiesenem veno-
`sen Leck ermoglichte 42 - 47 % der Manner wieder eine
`zufriedenstellende Erektion bzw. verbesserte bei weite-
`
`In einer weiteren
`ren 24 % die lmpotenzsymptomatik.
`Studie zur Wirkung einer speziellen Beckenbodengym—
`nastik bei ED mit leichtem oder mittelschwerem Leck
`
`wurde die Erektionsfahigkeit bei 80 % verbessertgegen-
`iiber der Sildenafil-Gruppe ("Viagra") mit 74 % und Pla-
`cebo mit 18 %. Da die Effektivit'ait eines aktiven Becken-
`
`bodentrainings grundsatzlich weit Uber der eines passi-
`ven Beckenbodentrainings liegt (18 Therapiesitzungen
`mit TPM entsprechen etwa 4 Monaten bzw. 4 x 30 Tage
`x 10 Ubungen pro Tag =1200 aktiven Ubungen), isteine
`Ubertragung der Ergebnisse uneingeschrankt moglich.
`Die TPM vermittelte Stimulation der Beckenbodenmus-
`
`kulatur basiert auf Grundsatzen des allgemeinen Kraft—
`und Ausdauertrainings sowie Koordi nation und Sensorik.
`Dysfunktionen des Diaphragma pelvis (Beckenboden)
`basieren grundsétzlich aufeiner Reduktion von Kraft und
`Koordination. Ein Ubungsbedingter Kraftzuwachs resul—
`tiert in der Regel aus einer verbesserten Koordination,
`d.h. der Erhohung der Anzahl derangesprochenen Mus-
`keifasern. Sie kann aber auch die Koordination groBerer
`Struktureinheiten im Sinne eines synergistischen Zu—
`sammenspiels intrinsischer und extrinsischer Muskeln
`bestehen. Es wird allgemein angenommen, dass syner-
`gistische Co—Kontraktionen ein nat'Lirliches Reaktions—
`musterdarstellen, damitplotzlichen abdominellen Druck-
`anstiegen wirksam begegnet werden kann.
`[0025]
`Ein Koordinationsvorteil entsteht Uber die Wie-
`derholung motorischer Impulse, die hier mittels Magnet-
`stimulation die gesamte Beckenbodenmuskulatur um-
`fassen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sich das
`Training auf eine konzentrische oder isometrische Kon—
`traktion bezieht. Aktive Kontraktionen f'Lihren nicht per se
`zu einer synergistischen Kontraktion. Wéhrend also eine
`willkiirliche Innervation einzelne Muskelanteile unabhan-
`
`gig voneinander zusammenziehen lasst, fiihrt die elek-
`trische Reizung eines einzelnen Beckenbodenmuskels
`zur Massenkontraktion.
`
`[0026] Entsprechend der allgemeinen Qualit'eitsvertei-
`lung der Skelettmuskulatur bildet sich die paraurethrale
`Beckenbodenmuskulatur zu 70 % aus Slow-Twitch-Fi-
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`bers vom Typ I, also in sog. rote Muskeln, die reich an
`Myoglobin und gut durchblutet sind und wegen einer be-
`vorzugt aeroben Energieherstellung nur langsam erm'Li-
`den und zu 30 % in Fast-Twitch-Fibers Typ ll sog. WeilSe
`Muskeln, die reich an Glykogen und einer schlechten
`Durchblutung sehr schnell reagieren. Diese Pradomi-
`nanz von Typ | beweist ihre vorrangige StUtzfunktions-
`rolle f'Lir Organe und neurovaskulére Strukturen sowie
`des Ruhedrucks der Urethra. Mit einer Kontraktionsfre-
`
`quenz von etwa 10 Hz konnen diese Muskeln den Ru-
`hetonus Uber einen langeren Zeitraum aufrechterhalten.
`Stattdessen entwickeln die Fast—Twich—Fibers mit einer
`
`nat'Lirlichen Kontraktionsfrequenz von bis zu 50 Hz ein
`eine deutliche honere Kraft, ermUden jedoch sehr
`schnell. Sie tragen die Verantwortung, dass die Konti-
`nenz wahrend akuter Belaslungssituationen aufrecht er-
`halten werden kann.
`
`[0027] Die Reizkonfiguration des TPM-Systems richtet
`sich hinsichtlich der Behandlung einer Belastungsinkon-
`tinenz bevorzugt nach den schnellen Muskelanteilen und
`erfolgt gezielt tiber die Frequenzsteuerung in einem Be-
`reich oberhalb von 30 - 50 Hz. 30 Hz entsprechen auch
`dem physiologischen Tremor der Muskulatur. Dies er-
`folgt nach dem sog. Funktionsnachahmungsprinzip, d.h.
`die Anzahl der Impulse richtet sich nach der Anzahl der
`nat'Lirlichen Aktionspotentiale.
`[0028] Die eigentlichen stimulationsbedingten Wachs—
`tumsreize entstehen durch 'Libungsbedingte Mikrotrau-
`mata, also winzigen Muskelrissen. Diese aktivieren das
`Peptid IGF-‘l, welches als Effektorhormon in der Wirck-
`askade des Human Growth Hormone HGH fungiert und
`starke anabole Eigenschaften besitzt.
`[0029] Durch die notwendige Steigerung der Protein-
`synthese werden Satellitenzellen stimuliert, die als mus—
`kulére Stammzellen in Lage sind, mit der Muskelzelle zu
`fusionieren. Um das gleichzeitige Auftreten ubiquitarer
`Stutzproteine, diedie Muskelzelle vor Uberlastung sch Lit-
`zen sollen, um somit eine Verlangsamung der Muskel-
`hypertrophie zu umgehen, sehen die Anwendungsemp—
`fehlungen ein leicht progressives Training mittels mode-
`rater Erhéhung der Flussdichte vor.
`in
`[0030] Untersuchungen am Karolinska—Institut
`Stockholm beweisen ferner, dass sich Iangsame Typ | -
`Fasern trainings- und reizkonfigurationsbedingt in mittel-
`schnelle Fasern von Typ I] a umwandeln lassen und um-
`gekehrt. Diese Umwandlung lésst sich damitfolgerichtig
`mit einer vergleichbaren Elektrostimulation des Becken-
`bodens histologisch nachweisen.
`[0031]
`Eine TPM ftihrt nicht nurzu einerVerbesserung
`der Muskelfaserkoordination, Reflexa ntwort und Muskel—
`hypertrophie, sondern auch zu einer Durchblutungsstei-
`gerung um das Mehrfache des Ausgangswerts. Auch ist
`eine Neubildung von Blutgefa'fSen dokumentiert.
`[0032]
`lm Hinblick auf eine moglichst maximale Ver-
`besserung von Muskeltonus- und Reflexen innerhalb ei-
`ner therapeutisch vertretbaren Zeit ist ein alleiniges Ko-
`ordinations— und Kontraktionstraining der Beckenboden—
`muskulatur nur bedingt geeignet. Neuere Erkenntnisse
`
`aus der adjuvanten Sportphysiologie legen nahe, noch
`weitere, die allgemeinen Versorgungs- und Leistungs-
`parameter eines Probanden betreffende Stimulations-
`verfahren einzusetzen, die via Sauerstoff, Licht und Se-
`cond— Messenger— Aktivierung die Mikrozirkulation und
`den Kraft— und Energiezuwachs nachhaltig unterstutzen.
`[0033]
`Ein wichtiger Begleiteffekt der TPM ist die Ak-
`tivierung des Fettstoffwechsels miteinem Abbau von De—
`potfetten. Dies wirkt sich besonders auf eine Cellulite
`aus. Obwohl diese hauptsachlich tiber vertikal verlaufen-
`de Bindegewebsz'Lige zustande kommt, besteht die ein-
`zige wirksame Therapie in einer Durchblutungssteige—
`rung bei gleichzeitigem Muskeltraining. Damit wird eine
`Cellulite nichtgrundsatzlich Korrigiert. Allerdingstragtdie
`Reduzierung von Fettdepots des Unterhautfettgewebes
`aber regelmaBig zu eineroptisch verbesserten Silhouet-
`te der Hl'ift—. Schenkel- und Gesalskonturen bei.
`[0034] Eine verbesserte Mikrozirkulation im Becken-
`raum dient auch indirekt der Prophylaxe von H'Liftkopf-
`nekrosen und H'Liftgelenksarthrosen, da die Tiefenwir—
`kung einer TPM nicht nur den Beckenboden umfasst,
`sondern die Gelenksstrukturen in diesem Bereich. Nach
`
`neuen Erkenntnissen sind nichttraumatisch bedingte Ar-
`throsen nicht Uber eine vermehrte Beanspruchung, son-
`dern 'Liber eine Minderdurchblutung der Gelenkkapseln
`bedingt. Dies f'Lihrt regelmaBig zu einer Abnahme der
`Knorpelernéhrung und einer Stérung zwischen den ab—
`bauenden und aufbauenden Kraften des Knorpels. Eine
`TPM verbessert nicht nur die Durchblutung und Knorpe-
`Iernahrungssitutation, sondern fuhrt Uber eine Muskel-
`kontraktion im H'uftbereich zu einem Stimulationsdruck
`
`auf das Knorpelgewebe.
`[0035] Mit der transpelvinen Magnetstimulation TPM
`wurde eine wirksame Therapieoption in der Behandlung
`von Beckenbodenmuskel relevanten Dysfunktionsbilder
`wie der Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, erektile Dys-
`funKtion, Menstruationsbeschwerden, Libido Dysfunkti-
`on, Knochen oder Knorpeldysfunktion in Gelenken bis
`hin zur reproduktiven und préventiven Beckenbodenge—
`sundheit entwickelt.
`
`[0036] Kernpunkt der Magnetfeldstimulation TPM ist,
`dass bei dem zu Behandelnden Kerperbereich minde—
`stens eine hochwirksame Magnetspule angeordnetwird
`welche in der Lage ist, ein wirksames Magnetfeld mit
`Pulsen bis zu 50Hz auf den entsprechenden Korperteil
`des zu Behandelnden zu 'ubertragen.
`[0037] Bei der Magnetfeldstimulation TPM werden
`iiber mindestens eine Magnetspule Einzelpulse bis zu
`50 Hz in den menschlichen Korper erzeugt, um die Beck—
`enbodenmuskulatur zu einer wirksamen Kontraktion
`
`oder Entspannung zu bringen. Dadurch wird die Becken-
`bodenmuskulatur trainiert.
`
`[0038] Die hochwirksamen Magnetfeldlinien wirken in
`einer magnetischen Flussdichte von bis zu einem Tesla.
`Die Feldstarke, Puls- und Pausezeiten, Frequenzen und
`Pulsformen sind in Abhéingigkeit von bestimmten phy-
`siologischen Parametern einstellbar ausgebildet.
`[0039] Die angewendeten Magnetfelder bringen die
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`Muskulaturdes Beckenbodens zu einer starken Kontrak-
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`tion (M. levator ani), die weit 'Liber den Méglichkeiten ei-
`nes aktiven willkUrlichen Beckenbodentrainings liegt. Die
`Folge sind gute Heilungs- und Besserungsraten, die
`schon nach einigen Behandlungen zu erreichen sind.
`[0040]
`F'Lir ein optimales Training und Aufbau der Mus-
`kulatur benétigt diese Sauerstoff. Eine Unterversorgung
`mit Sauerstoffwéhrend eines intensiven Muskeltrainings
`hinterlasst negative Effekte. Die Zufiihrung von Sauer-
`stoff wéhrend des Muskeltrainings erhéhtden Trainings-
`und Therapieeffekt massiv.
`[0041] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu—
`grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung ftir das ma-
`schinengesttitzte Beckenbodentraining mitder transpel-
`vinen Magnetstimulation TPM so auszubilden, daB w'ah-
`rend der Durcthhrung der transpelvinen Magnetstimu-
`Iation eine ausreichende Sauerstoffversorgung zur Ver-
`f'Ligung steht. Neben der Zufuhr von Sauerstoff in den
`Kreislauf des Patienten kann auch Ozon verwendetwer-
`den
`
`[0042] Zur Lésung der gestellten Aufgabe ist die Erfin-
`dung durch die technische Lehre des Anspruches 1 ge-
`kennzeichnet.
`
`in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfin-
`[0043]
`dung erfolgt die Sauerstof‘fzugabe 'Liber eine Atem- oder
`Nasenmaske, die dem Patienten einen erhéhten Sauer-
`stoffanteil in der Atemluft zuftihrt. Durch diese Sauer—
`
`stoffanreicherung im Blut werden die Muskeln bei deren
`Trainingsarbeit gut mit Sauerstoff versorgt. Hierbei
`ist
`wichtig, dass die Sauerstoffzufuhr so rechtzeitig erfolgt,
`dass das mit Sauerstoff geséittigte Blut rechtzeitig vor
`Trainingsbeginn beim Muskel ankommt. Wesentliches
`Merkmal der Erfindung ist. dass in einem Zeitraum vor
`Beginn—, wahrend— und auch nach der transpelvinen Ma—
`gnetstimulation dem menschlichen Gewebe zusétzlicher
`Sauerstoff zugefiihrt wird.
`[0044]
`Insbesondere wird es bevorzugt, wenn die Zu-
`fuhrder Sauerstoffmenge und somit der Sauerstoffanteil
`in der Atemluft geregelt wird. Die Regelung des Sauer—
`stoffanteils in der zugefiihrten Atemluft kann auf Mes-
`sung der Sauerstoffséttigung im Blut basieren. Die Sau-
`erstoffséttigung kann Z.B. mit Hilfe eines nicht invasiven
`Pulsoximeters 2.8. in Form einer Klammer an der Fin-
`
`gerspitze oder einer anderen Extremitat angebrachtwer-
`den. Die Regelung des Sauerstoffanteils in derzugef'Lihr-
`ten Atemluft kann aber auch am 002 Anteil in der aus-
`geatmeten Luft erfolgen.
`[0045] Nach einerweiteren MaBnahme der Erfindung
`ist es vorgesehen, class zurweiteren Steigerung der beck—
`enbodenseitigen Durchblutung dem Beckenbodenbe—
`reich zusatzlich Wérmeenergie zugef'Lihrt wird, sodass
`kein kalter Muskel irainiert wird. Eine solche extern zu-
`
`gefiihrte Erwérmung steigert die Muskeldurchblutung
`und kann z.B. durch eine Sitzheizung im Behandlungs-
`stuhl erfolgen. Eine solche Sitzheizung ist bevorzugt als
`elektrisches Heizkissen ausgebildet.
`in einer anderen
`Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass ein Wérmeein—
`trag in die tieferen Beckenbodenbereiche mit einer IR-
`
`Strahlung, bevorzugt [iber eine IR-Strahlungslampe er-
`folgt.
`[0046] Es hat sich herausgestellt, dass eine Erwér—
`mung des Muskels(M. levatorani) und eineentsprechen-
`de Stimulation des Nervengewebes des Muskels dann
`besonders wirksam erfolgt, wenn noch ein weiteres Ma-
`gnetfeld aufdie Beckenbodenmuskulaturwirkt, welches
`unabhéngig von dem erstgenannten, im Sitzbereich an—
`geordneten Magnetfeld wirkL
`[0047] Nach der Erfindung handelt es sich demnach
`um zwei einander sich 'Liberlagernde Magnetfelder, wo-
`bei bevorzugt ist, wenn die Magnetspulen—Anordnung
`zur Erzeugung des zweiten Magnetfelds (spater QRS
`genannt) im RUckenlehnenbereich des Behandlungs-
`stuhls angebracht ist. Hierauf ist die Erfindung jedoch
`nicht beschrankt. Es kann auch vorgesehen sein, dass
`die Magnetspulen-Anordnung fiir das zweite Magnetfeld
`teilweise im RUckenlehnenbereich und teilweise im Sitz-
`
`bereich oder nur im Sitzbereich angeordnet ist.
`[0048] Ebenso ist die Erfindung nicht auf die Anord—
`nung einer einzigen Magnetspule sowohl fiJ'r das erstge-
`nannte, im Sitzbereich erzeugte Magnetfeld (Pelvi) be-
`schrénkt und ebenso wenig auch auf eine einzige Ma-
`gnetspule f'Lir das zweite Magnetfeld (QRS).
`[0049]
`Solche sich iiberlagernden Magnetfelder kén-
`nen auch durch eine Anzahl von nebeneinander oder
`
`Ubereinander oder koaxial zueinander angeordneten
`Magnetfeldspulen erreicht werden. Lediglich der einfa-
`cheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Ab-
`handlung von einer einzigen Magnetspule f'Lir das QRS-
`Magnetfeld und von einer einzigen Magnetspule fiir das
`Pelvi-Magnetfeld ausgegangen, obwohl die Erfindung
`hierauf nicht beschrankt ist.
`
`r'Licken—
`[0050] Bei der Einwirkung des zweiten (z.B.
`Iehnenseitigen) Magnetfeldes in Uberlagerung zum er—
`sten (z.B. sitzflachenseitigen) Magnetfeld hates sich her-
`ausgestellt, dass hierbei eine zusatzliche Reizung der
`Nervenbahnen im Bereich der Beckenbodenmuskulatur
`entsteht, insbesondere dann, wenn dieses zweite Ma—
`gnetfeld mit einer Frequenz von etwa 0,5 bis 1.000 H2
`wirkt und in seiner Starke etwa nur im Bereich zwischen
`1/100 bis 1/1000SteI der Starke des im Sitzbereich an—
`
`geordneten sitzflachenseitigen Pelvi-Magnetfeldes liegt.
`Eine solche geringe Mag netfeldstarke reicht aus, obwohl
`die Erfindung selbstverstandlich auch hdnere Magnet-
`feldstérken vorsehen kann.
`
`[0051] Der Erfindungsgegenstand der vorliegende