throbber
W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-3-
`
`Die zuvor genannte Rezeptor—Se1ektivitat lasst sich bestimmen durch die Wirkung
`
`der Substanzen an Zelllinien, die nach stabiler Transfektion mit der entsprechenden
`
`CDNA die jeweiligen Rezeptorsubtypen exprimieren (siehe hierzu die Druckschrift
`
`M. E. Olah, H. Ren, J. Ostrowski, K. A. Jacobson, G. L. Stiles, ”Cloning, expression,
`
`5
`
`and characterization of the unique bovine A1 adenosine receptor. Studies on the
`
`ligand binding site by site—directed mutagenesis.” in J. Biol. Chem. 267 (1992)
`
`Seiten 10764-10770, deren Offenbarung hiennit im vollen Umfang durch Bezug-
`
`nahme eingeschlossen ist).
`
`10
`
`Die Wirkung der Substanzen an solchen Zelllinien léisst sich erfassen durch bioche-
`
`mische Messung des intrazelluléiren Botenstoffes CAMP (siehe hierzu die Drucl<-
`
`schrift K. N. Klotz, J.Hess1ing, J. I-Iegler, C. Owrnan, B.Ku11, B. B. Fredholm, M.
`
`J. Lohse, ”Comparative pharmacology of human adenosine receptor subtypes -
`
`characterization of stably transfected receptors in CHO cells” in Nazmyrz Schmiede-
`
`15
`
`bergs Arch. Pharmacol. 357 (1998) Seiten 1-9, deren Offenbarung hiermit im Vollen
`
`Umfang durch Bezugnahme eingeschlossen ist).
`
`Im Falle Von A1-Agonisten (Kopplung bevorzugt fiber G;~Proteine) wird dabei eine
`
`Abnahme des intrazellularen CAMP-Gehaltes (bevorzugt nach direkter Vorstimula-
`
`20
`
`tion der Adenylatzyklase durch Forskolin),
`
`im Falle Von Al-Antagonisten eine
`
`Zunahme des intrazellularen cAlV1P—Gehaltes beobachtet (bevorzugt nach Vorstimu—
`
`lation mit Adenosin oder Adenosin ‘eihnlichen Substanzen plus direkter Vorstimula-
`
`tion der Adenylatzyklase durch Forskolin). Entsprechend fiihren A2a und A2b—Ago-
`
`nisten (Kopplung bevorzugt fiber Gs—Proteine) zu einer Zunahme und A2a und A2b-
`
`25
`
`Antagonisten zu einem Abnahme iin cAMP—Geha1t der Zellen. Im Falle der A2-
`
`Rezeptoren ist eine direkte Vorstimulation der Adenylatzyklase durch Forskolin
`
`nioht hilfreich.
`
`Bei den aus dem Stand der Technik bekannten, als "adenosinrezeptor—spezifisch”
`
`30
`
`geltenden Liganden handelt es sich fiberwiegend um Derivate auf Basis des natur-
`
`lichen Adenosins (S.—A. Poulsen und R. 3. Quinn, ”Adenosine receptors: new oppor-
`
`MYLAN - EXHIBIT 1006 - 1131?: 6 of 9
`
`1358
`
`MYLAN - EXHIBIT 1006 - Part 6 of 9
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-4-
`
`tunities for future drugs” in Bioorganic and Medicinal Chemistry 6 (1998) Seiten 619
`
`bis 641). Diese aus dem Stand der Technik bekannten Adenosin-Liganden haben je-
`
`doch meistens den Nachteil, dass sie nicht wirklich rezeptorspezifisch wirken,
`
`schwéicher wirksam sind als das natiirliche Adenosin oder nach oraler Applikation
`
`5
`
`nur sehr schwach wirksam sind. Deshalb werden sie iiberwiegend nur fiir expe-
`
`rimentelle Zwecke vervvendet.
`
`Dariiber hinaus sind aus W0 00/ 125210 2-Thio-3,5-dicyano—4-ary1-6-aminopyridine
`
`bekannt, die den erfmdungsgeméiflen Verbindungen strukturell éihnlich sind. Die dort
`
`10
`
`beschriebenen Verbindungen haben allerdings weniger vorteilhafte pharmakokine-
`
`tische Eigenschaften, insbesondere nur eine geringe Bioverfiigbarkeit nach oraler
`
`Gabe.
`
`Aufgabe der Vorliegenden Erfindung ist nunmehr die Auffindung bzw. Bereitstellung
`
`15
`
`Von Verbindungen, die die Nachteile des Standes der Technik Vermeiden bzw. eine
`
`Verbesserte Bioverfiigbarkeit besitzen.
`
`Die vorliegende Erfindung betrifft somit Verbindungen der Formel (I)
`
`R1
`
`9/
`
`(1),
`
`NC
`
`HZN
`
`20
`
`worin
`
`\ CN
`I /
`/\ 2
`N
`
`S
`
`R
`
`n
`
`eine Zahl 2, 3 Oder 4 bedeutet,
`
`1359
`
`1359
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-5-
`
`R1
`
`Wasserstoff oder (C1-C4)-Alkyl bedeutet
`
`5
`
`R2
`
`Pyridyl oder Thiazolyl bedeutet, das
`
`seinerseits durch (C1-C4)-Alkyl,
`
`Halogen, Amino, Dimethylamino, Acetylamino, Guanidino, Pyridylamino,
`
`Thienyl,
`
`Furyl,
`
`Imidazolyl,
`
`Pyridyl, Morpholinyl, Thiomozpholinyl,
`
`Pipexidinyl, Piperazinyl, N-(C1—C4)-Alkylpiperazinyl, Pyrrolidinyl, Oxazolyl,
`
`Isoxazolyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, gegebenenfalls durch (C1-C4)-Alkyl sub-
`
`10
`
`stituiertes Thiazolyl oder gegebenenfalls bis zu dreifaeh durch Halogen,
`
`(C1-C4)-Alkyl oder (C1-C4)-Alkoxy substituiertes Phenyl substituiert sein
`
`kann,
`
`und ihre Salze, Hydrate, Hydrate der Salze und Solvate.
`
`15
`
`Die Verbindungen der Formel (I) kénnen in Abhéingigkeit Vom Substitutionsmuster in
`
`stereoisomeren Formen, die sich entweder wie Bild und Spiegelbild (Enantiomere)
`
`oder die sich nicht wie Bild und Spiegelbild (Diastereomere) Verhalten, existieren. Die
`
`Erfindung betriffi sowohl die Enantiomeren oder Diastereomeren als auch deren jeWei—
`
`20
`
`lige Mischungen. Die Racemformen lassen sich ebenso wie die Diastereomeren in
`
`bekannter Weise in die stereoisomer einheitlichen Bestandteile trennen. Gleichermafien
`
`betriffi die Vorliegende Erfindung auch die iibrigen Tautomeren der Verbindungen der
`
`Formel (I) und deren Salze.
`
`25
`
`Salze der Verbindungen der Formel (I) kézmen physiologisch unbedenkliche Salze der
`
`erfi11dungsgen1éiBen Stoffe mit Mineralséiuren, Carbonséiuren oder Sulfonséiuren sein.
`
`Besonders bevorzugt sind z.B. Salze mitCh1orwasserstoffsz'iure, Bromwasserstoffséiure,
`
`Schwefelséiure, Phosphorséiure, Methansulfonséiure, Ethansulfonséiure, To1uo1sulfon-
`
`séiure, Benzolsulfonséiure, Naphthalindisulfonséure, Trifluoressigséiure, Essigséiure,
`
`30
`
`Propionsiiure, Milchsfiure, Weinséiure, Zitronensiiure, Fumarséiure, Maleinsfiure oder
`
`Benzoesfiure.
`
`1360
`
`1360
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`Als Salze kénnen auch Salze mit fiblichen Basen genannt werden, wie beispielsweise
`
`A1ka1imetal1sa1ze(z.B. Natrium— oder Kaliumsalze), Erdalkalisalze (z.B. Ca1cium— oder
`
`Magnesiumsalze) oder Arnmoniurnsalze, abgeleitet Von Ammoniak oder organischen
`
`5
`
`Aminen wie beispielsweise Diethylamin, Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Prokain,
`
`Dibenzylamin, N—Methy1morpho1in, Dihydroabietylamin, 1—Ephenamin oder Methyl-
`
`piperidin.
`
`Als Hydrate bzw. Solvate werden erfindungsgeméifi solche Formen der Verb1'11dun-
`
`10
`
`gen der Forrnel (I) bezeichnet, welche in festem oder flfissigem Zustand durch
`
`Hydratation mit Wasser oder Koordination mit L6su11gsrnitte1mo1ekii1en eine Mole-
`
`kiil-Verbindung bzw. einen Komplex bilden. Beispiele fir Hydrate sind Sesqui—
`
`hydrate, Monohydrate, Dihydrate oder Trihydrate. Gleichermafien kommen auch die
`
`Hydrate bzw. Solvate von Salzen der erfindungsgeméifien Verbindungen in Betracht.
`
`15
`
`Aufierdem umfasst die Erfindung auch Prodrugs der erfi11dungsgemaBe11 Verbindun-
`gen. Als Prodrugs werden erfindungsgemiafi solche Formen der Verbindungen der
`
`Forrnel (I) bezeichnet, welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv sein kénnen, jedoch
`
`unter physiologischen Bedingungen in die entsprechende biologisch aktive Form fiber-
`
`20
`
`fiihrt werden kéinnen (beispielsweise metabolisch oder solvolytisch).
`
`Im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben die Substituenten, soweit nicht anders
`
`angegeben, die folgende Bedeutung:
`
`25
`
`Halogen steht im allgemeinen fiir Fluor, Chlor, Brom oder Iod. Bevorzugt sind Fluor,
`
`Chlor oder Brom. Ganz besonders bevorzugt sind Fluor oder Chlor.
`
`(C1-C4)-Alkyl steht im allgemeinen fiir einen geradkettigen oder Verzweigten Alkylrest
`
`mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien genannt: Methyl, Ethyl, n—P1-opyl,
`
`30
`
`Isopropyl, n-Butyl, sec—Buty1, Isobutyl und tert.-Butyl.
`
`1361
`
`1361
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`_ 7 _
`
`(C1-C4)-Alkoxy steht
`
`im allgemeinen fir einen geradkettigen oder verzweigten
`
`Allcoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien genannt: Methoxy,
`
`Ethoxy, n—P1-opoxy, Isopropoxy, n-Butoxy, sec~Butoxy, Isobutoxy und tert.—ButoXy.
`
`5
`
`Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I)
`
`worin
`
`11
`
`die Zahl 2 bedeutet,
`
`10
`
`R1
`
`Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeutet
`
`und
`
`15
`
`R2
`
`Pyridyl oder Thiazolyl bedeutet, das seinerseits durch Methyl, Ethyl, Fluor,
`
`Chlor, Amino, Dimethylamino, Acetylamino, Guanidino, 2—Pyridy1amino, 4-
`
`Pyridylamino, Thienyl, Pyridyl, Morpholinyl, Piperidinyl, gegebenenfalls
`
`durch Methyl substituiertes Thiazolyl oder gegebenenfalls bis zu dreifach
`
`durch Chlor oder Methoxy substituiertes Phenyl substituiert sein kann,
`
`20
`
`25
`
`und ihre Salze, Hydrate, Hydrate der Salze und Solvate.
`
`Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), worin R1 Wasserstoff oder
`
`Methyl bedeutet.
`
`Besonders bevorzugt sind ebenfalls Verbindungen der Formel (I), worin
`
`n
`
`die Zahl 2 bedeutet,
`
`30
`
`R1
`
`Wasserstoff oder Methyl bedeutet
`
`1362
`
`1362
`
`

`
`wo 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`und
`
`R2
`
`Pyridyl oder Thiazolyl bedeutet, das seinerseits durch Methyl, Chlor, Amino,
`
`Dimethylamino, Acetylamino, Guanidino, 2-Pyridylamino, 4-Pyridylamino,
`
`5
`
`Thienyl, Pyridyl, Morpholinyl, 2-Methy1—thiazo1—5—y1, Phenyl, 4—Ch1orpheny1
`
`oder 3,4,5—Trimethoxypheny1 substituiert sein kann,
`
`und ihre. Salze, Hydrate, Hydrate der Salze und Solvate.
`
`10
`
`Ganz besonders bevorzugt ist die Verbindung aus Beispiel 6 mit der folgenden
`
`Struktur
`
`OH
`
`O
`
`und ihre Salze, Hydrate, Hydrate der Salze und Solvate.
`
`Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der
`
`Verbindungen der Formel (I), dass dadurch gekennzeichnet ist, dass man
`
`Verbindungen der Fonnel (II)
`
`15
`
`20
`
`1363
`
`1363
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`o’R1
`I
`
`-9-
`
`(II),
`
`NC
`
`HZN
`
`\ CN
`I /
`N
`
`SH
`
`worin
`
`n und R1 die zuvor angegebene Bedeutung haben,
`
`n1it Verbindungen der Formel (III)
`
`R2—CH2-X
`
`(III),
`
`10
`
`worin
`
`R2
`
`die zuvor angegebene Bedeutung hat und X fiir cine geeignete Abgangsgruppe,
`
`beispielhaft und Vorzugsweise fiir Halogen, insbesondere Chlor, Brom oder
`
`Iod, oder fiir Mesylat, Tosylat, Triflat oder 1-Imidazolyl, steht,
`
`gegebenenfalls in Anwesenheit einer Base, umsetzt.
`
`Das zuvor beschriebene Verfahren kann durch folgendes Formelschema beispielhaft
`
`erléiutert werden:
`
`15
`
`20
`
`1364
`
`1364
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-10 _
`
`,R‘
`
`/(CH2)n
`
`?/R'
`
`/(CH2)fl
`
`NC
`
`HZN
`
`I
`
`\ CN
`
`N/
`
`SH
`
`Br—\
`R2
`
`+
`
`Dimethylformamid
`
`(DMF)
`NaHCO 20°C
`3
`
`NC
`
`HZN
`
`|
`
`\ CN
`
`N’ s/‘R2
`
`(I1)
`
`(I)
`
`Als Léisemittel fiir das erfindungsgemélfie Verfahren eignen sich alle organischen
`
`Lfjsemittel, die unter den Reaktionsbedingungen inert sind. I-Iierzu gehéiren Alkohole
`
`Wie Methanol, Ethanol und Isopropanol, Ketone wie Aceton und Methylethylketon,
`
`acyclische und cyclische Ether Wie Diethylether und Tetrahydrofuran, Ester wie
`
`Essigséiureethylester oder Essigséiurebutylester, Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
`
`Xylol, Toluol, Hexan oder Cyclohexan, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Dich1or-
`
`methan, Chlorbenzol oder Dichlorethan oder andere Léisungsmittel wie Dimethy1—
`
`fonnamid, Acetonitril, Pyridin oder Dimethylsulfoxid (DMSO). Wasser ist als L656-
`
`mittel ebenso geeignet. Bevorzugt ist Dimethylfomlamid. Ebenso ist es méiglich, Ge-
`
`mische der zuvor genannten Liisemittel einzusetzen.
`
`Als Basen eignen sich die iiblichen anorganischen oder organischen Basen. Hierzu
`
`gehéjren bevorzugt Alkalihydroxide wie beispielsweise Natrium— oder Ka1iumhy—
`
`droxid oder Alkalicarbonate wie Natrium- oder Kaliumcarbonat oder A1ka1ihydro-
`
`gencarbonate wie Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat oder Alkalialkoholate wie
`
`Natrium- oder Kaliummethanolat, Natrium— oder Kaliumethanolat oder Ka1iurn—tert.-
`
`10
`
`15
`
`butylat oder Amide wie Natriumamid, Lithium—bis—(trimethy1si1y1)amid oder
`
`20
`
`Lithiumdiisopropylarnid oder metallorganische Verbindungen wie Butyllithium oder
`
`Phenyllithium oder 1,8-Diazabicyc1o[5.4.0]undec~7—en (DBU) oder 1,5—Diazabi—
`
`cyc1o[4.3.0]non—5-en (DBN) oder aber Amine wie Triethylamin und Pyridin.
`
`Bevorzugt sind die Alkalicarbonate und —hydrogencarbonate.
`
`1365
`
`1365
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-11-
`
`Die Base kann hierbei in einer Menge Von 1 bis 10 M01, bevorzugt Von 1 bis 5 M01,
`
`insbesondere 1 bis 4 M01, bezogen auf 1 M01 der Verbindungen der Fennel (II) ein-
`
`gesetzt werden.
`
`Die Reaktion erfolgt im allgemeinen in einem Temperaturbereich Von —78°C bis zur
`
`+140°C, bevorzugt im Bereich Von -78°C bis +40°C, insbesondere bei Raumtem-
`
`peratur.
`
`Die Umsetzung kann bei normalem, erhéihtem oder erniedrigtem Druck durchgefiihrt
`
`werden (z.B. im Bereich Von 0,5 bis 5 bar). Im allgemeinen arbeitet man beiNorma1—
`
`druck.
`
`Die Verbindungen der Forme1(II) sind dem Fachmann an sich bekannt oder nach
`
`iiblichen, literaturbekannten Methoden herstellbar, beispielsweise durch Umsetzung
`
`der entsprechenden Benzaldehyde mit Cyanthioacetamid. Insbesondere kann auf die
`
`folgenden Druckschriften verwiesen werden, deren jeweiliger
`
`Inhalt durch
`
`Bezugnahme eingeschlossen Wird:
`
`I
`
`0
`
`o
`
`o
`
`Dyachen/co et al., Russian Journal of Chemistry, V01. 33, No. 7, 1997, Sei-
`
`ten 1014 bis 1017 und Vol.34, No.4, 1998, Seiten 557 bis 563;
`
`Dyachenko ez‘ aZ., Chemistry of Heterocyclic Compounds, Vol.34, No.2,
`
`1998, Seiten 188 bis 194;
`
`Qintela er al., European Journal of Medicinal Chemistry, V01. 33, 1998,
`
`Seiten 887 bis 897;
`
`Kandeel et al., Zeitschrift fir Naturforschung 42b, 107 bis 111 (1987).
`
`So konnen Verbindungen der Formel (II) beispielsweise auch aus Verbindungen der
`
`Formel (IV) durch Umsetzung mit einem Alkalisulfid hergestellt werden. Diese Her-
`
`stellungsmethode kann durch folgendes Fonnelschema beispielhaft erléiutert werden:
`
`10
`
`15
`
`20
`
`25
`
`30
`
`1366
`
`1366
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-12-
`
`9””
`O/(CH2)n
`
`<e’R1
`/(CH2),,
`
`NC
`
`H2N
`
`\ on
`I /
`N
`
`S
`
`
`
`IV‘ ’
`
`+
`
`N ,s\Na
`
`———>
`
`No
`
`H2N
`
`\ ON
`I ,
`N
`
`SH
`
`(H)
`
`Als Alkalisulfid Wird vorzugsweise Natriumsulfid in einer Menge Von 1 bis 10 M01,
`
`bevorzugt 1 bis 5 M01, insbesondere 1 bis 4 M01, bezogen auf 1 M01 der Verbindun-
`
`gen der Formel (IV) eingesetzt.
`
`Als Lésungsmittel geeignet sind alle organischen Lésungsmittel, die unter den Reak-
`
`tionsbedingungen inert sind. Hierzu gehéiren beispielsweise N,N-Dimethylformamid,
`
`N-Methylpyrrolidinon, Pyridin und Acetonitril. Bevorzugt ist N,N—Dimethy1form-
`
`10
`
`amid. Ebenso ist es méiglich, Gemische der zuvor genannten Lésungsmittel einzu—
`setzen.
`
`Die Reaktion erfolgt im allgemeinen in einem Temperaturbereich Von +20°C bis
`
`+140°C, bevorzugt im Bereich Von +20°C bis +120°C, insbesondere bei +60°C bis
`
`15
`
`+100°C.
`
`Die Umsetzung kann bei normalem, erhéhtem oder erniedrigtem Druck durchgefiihrt
`
`werden (z.B. im Bereich Von 0,5 bis 5 bar). Im allgemeinen arbeitet man bei Normal-
`
`druck.
`
`20
`
`Die Verbindungen der Formel (III) sind entweder kommerziell erhéiltlich, dem Fash-
`
`mann bekannt oder nach iiblichen Methoden herstellbar.
`
`1367
`
`1367
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-13-
`
`Die Verbindungen der Fennel (IV) sind entweder kommerziell erhéiltlich, dem Fach—
`
`mann bekannt oder nach iiblichen Methoden herstellbar. Insbesondere kann auf die
`
`folgenden Druckschriften Verwiesen Werden, deren jeweiliger Inhalt durch Bezug-
`
`nahme eingeschlossen wird:
`
`I
`
`0
`
`Kambe et a1., Synthesis, 531 bis 533 (1981);
`
`Elnagdi et a1., Z. Naturforsch.47b, 572 bis 578 (1991).
`
`Die phannazeutische Wirksamkeit der Verbindungen der Fonnel (I) léisst sich durch
`
`10
`
`ihre Wirkung als selektiver Ligand an Adenosin-A1 Rezeptoren erkléiren. Sie wirken
`
`hierbei als A1—Agonisten.
`
`Uberraschenderweise zeigen die Verbindungen der Formel (I) ein nicht vorherseh—
`
`bares, wertvolles pharmakologisches Wirkspektrum und sind daher insbesondere zur
`
`15
`
`Prophylaxe und/oder Behandlung Von Erkrankungen geeignet.
`
`Gegeniiber dem Stand der Technik Verfiigen die erfindungsgeméifien Verbindungen
`
`der Formel
`
`(I) fiber verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften,
`
`insbesondere
`
`fiber eine bessere Bioverfiigbarkeit nach oraler Gabe.
`
`20
`
`Die Verbindungen der Formel (I) sind allein oder in Kombination mit einem oder
`
`mehreren anderen Wirkstoffen zur Prophylaxe und/oder Behandlung verschiedener
`
`Erkrankungen geeignet, so beispielsweise insbesondere Von Erkrankungen des Herz-
`
`kreislaufsystems (kardiovaskuléiren Erkrankungen). Geeignete Kombinationswirk-
`
`25
`
`stoffe sind insbesondere Wirkstoffe zur Behandlung Von koronaren Herzkrankheiten
`
`wie beispielsweise insbesondere Nitrate, Betablocker, Calciumantagonisten oder
`
`Diuretika.
`
`Im Sinne der Vorliegenden Erfindung sind unter Erkrankungen des Herz1<reisIauf—
`
`30
`
`Systems bzw. kardiovaskuléiren Erkrankungen beispielsweise insbesondere die fol-
`
`genden Erkrankungen zu verstehen: Koronare Restenose wie z.B. Restenose nach
`
`1368
`
`1368
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-14..
`
`Ballondilatation Von peripheren Blutgefziflen, Tachykardien, Arrhythmien; periphere
`
`und kardiale Gefaifierkrankungen, stabile und instabile Angina pectoris und Vorhof—
`
`und Kammerflimmern.
`
`5
`
`Weiterhin eignen sich die Verbindungen der Forrnel (I) beispielsweise insbesondere
`
`auch zur Reduktion des Von einem Infarkt betroffenen Myokardbereichs.
`
`Des weiteren eignen sich die Verbindungen der Formel (I) beispielsweise insbeson-
`
`dere zur Prophylaxe und/oder Behandlung Von thromboembolischen Erkrankungen
`
`10
`
`und Ischéirnien wie Myokardinfarkt, Hirnschlag und transitorischen ischéimischen
`
`Attacken.
`
`Weitere Indikationsgebiete, fiir das sich die Verbindungen der Forme1(I) eignen,
`
`sind beispielsweise insbesondere die Prophylaxe und/oder Behandlung Von Br-
`
`15
`
`krankungen des Urogenitalbereiches, wie z.B. Reizblase, erektile Dysfimktion und
`
`weibliche sexuelle Dysfunktion, daneben aber auch die Prophylaxe und/oder Be-
`
`handlung Von inflammatorischen Erkrankungen, wie z.B. Asthma und entziindlichen
`
`Dermatosen, Von neuroinflammatorischen Erkrankungen des Zentralnervensystems,
`
`wie beispielsweise Zustiinde nach Hirninfarkt, der Alzheimer-Erkrankung, Weiterhin
`
`20
`
`auch Von neurodegenerative Erkrankungen, sowie Von Schmerzzustéinden und Krebs.
`
`Ein weiteres Indikationsgebiet sind beispielsweise insbesondere die Prophylaxe
`
`und/oder Behandlung Von Erkrankungen der Atemwege wie beispielsweise Asthma,
`
`chronische Bronchitis, Lungenemphysem, Bronchiektasien,
`
`zystische Fibrose
`
`25
`
`(1\/Iukoviszidose) und pulmonale Hypertonie.
`
`Schliefilich kommen die Verbindungen der Forn1e1(I) beispielsweise insbesondere
`
`auch fiir die Prophylaxe und/oder Behandlung Von Diabetes, insbesondere Diabetes
`
`mellitus, in Betracht.
`
`3 0
`
`1369
`
`1369
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-15-
`
`Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der Verbindungen der For-
`
`mel (I) zur Herstellung Von Arzneimitteln zur Prophylaxe und/oder Behandlung der
`
`zuvor genannten Krankheitsbilder.
`
`5
`
`Die Vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Prophylaxe und/oder
`
`Behandlung der zuvor genannten Krankheitsbilder mit den Verbindungen der Fennel
`
`(I).
`
`Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die mindestens
`
`10
`
`eine Verbindung der Fonnel (I), Vorzugsweise zusammen mit einem oder mehreren
`
`pharmakologisch unbedenklichen I-Ii1fs— oder Tragerstoffen enthalten, sowie deren
`
`Verwendung zu den zuvor genarmten Zwecken.
`
`Fiir die Applikation der Verbindungen der Forn1e1(I) kommen alle fiblichen Appli-
`
`15
`
`kationsformen in Betracht, d.h. also oral, parenteral,
`
`inhalativ, nasal, sublingual,
`
`rektal, lokal wie z.B. bei Implantaten oder Stents, oder éiuflerlich wie z.B. trans-
`
`dermal. Bei der parenteralen Applikation sind insbesondere intravenéise,
`
`intra-
`
`muskulare, subkutane Applikation zu nennen, z.B. als subkutanes Depot. Bevorzugt
`
`ist die orale oder parenterale Applikation. Besonders bevorzugt ist die orale Applika—
`
`20
`
`tion.
`
`Hierbei ktinnen die Wirkstoffe allein oder in Form Von Zubereitungen verabreicht
`
`werden. Fiir die orale Applikation eignen sich als Zubereitungen u.a. Tabletten, Kap-
`
`seln, Pellets, Dragees, Pillen, Granulate, feste und flfissige Aerosole, Sirupe, Emul-
`
`25
`
`sionen, Suspensionen und Lésungen. Hierbei muss der Wirkstoff in einer solchen
`
`Menge vorliegen, dass eine therapeutische Wirkung erzielt wird. Im allgemeinen
`
`kann der Wirkstoff in einer Konzentration Von 0,1 bis 100 Gew.-%, insbesondere 0,5
`
`bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 80 Gew.—%, vorliegen. Insbesondere sollte die
`
`Konzentration des Wirkstoffs 0,5 bis 90 Gew.-% betragen, d.h. der Wirkstoff sollte
`
`30
`
`in Mengen Vorliegen, die ausreichend sind, den angegebenen Dosierungsspielraum
`
`zu erreichen.
`
`1370
`
`1370
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-15-
`
`Zu diesem Zweck kéinnen die Wirkstoffe in an sich bekannter Weise in die fiblichen
`
`Zubereitungen fiberfiihrt werden. Dies geschieht unter Verwendung inerter, nicht-
`
`toxischer, pharmazeutisch geeigneter Tréigerstoffe,
`
`I-Iilfsstoffe, Lijsungsmittel,
`
`5
`
`Vehikel, Emulgatoren und/oder Dispergiermittel.
`
`Als Hilfsstoffe seien beispielsweise aufgefiihrt: Wasser, nichttoxische organische
`
`Lésungsmittel wie z.B. Paraffine, pflanzliche Ole (z.B. Sesamél), Alkohole (z.B.
`
`Ethanol, Glycerin), Glykole (z.B. Polyethylenglykol), feste Tréigerstoffe wie nat1'ir—
`
`10
`
`liche oder synthetische Gestcinsmehle (z.B. Talkum oder Silikate), Zucker (z.B.
`
`Milchzucker), Emulgiermittel, Dispergiermittel (z.B. Polyvinylpyrrolidon) und G1eit-
`
`mittel (z.B. Magnesiumsulfat).
`
`Im Falle der oralen Applikation kénnen Tabletten selbstverstéindlich auch Zuséitze
`
`15
`
`wie Natriumcitrat zusammen mit Zuschlagstoffen wie Stéirke, Gelatine und derg1ei-
`
`chen enthalten. Wfissrige Zubereitungen fiir die orale Applikation kénnen Weiterhin
`
`mit Geschmacksaufbesserern oder Farbstoffen Versetzt werden.
`
`Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei parenteraler Applikation
`
`20
`
`Mengen Von etwa 0,1 bis etwa 10.000 pg/kg, vorzugsweise etwa 1 bis etwa
`
`1.000 pg/kg, insbesondere etwa 1 pg/kg bis etwa 100 pg/kg Kéirpergewicht, zur Er-
`
`zielung wirksamer Ergebnisse zu Verabreichen. Bei oraler Applikation betréigt die
`
`Menge etwa 0,05 bis etwa 5 mg/kg, vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 5 mg/kg, insbe-
`
`sondere etwa 0,1 bis etwa 1 mg/kg Kérpergewicht.
`
`25
`
`30
`
`Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, Von den genannten Mengen abzu—
`
`weichen, und zwar in Abhéingigkeit Von Kéirpergewicht, Applikationsweg,
`
`indi-
`
`viduellem Verhalten gegeniiber dem Wirkstoff, Art der Zubereitung und Zeitpunkt
`
`bzw. Intervall, zu welchem die Applikation erfolgt.
`
`1371
`
`1371
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-17-
`
`Die Vorliegende Erfindung wird an den folgenden, nicht einschréinkenden bevorzug—
`
`ten Beispielen veranschaulicht, die die Erfindung jedoch keinesfalls beschréinken.
`
`Die Prozentangaben der nachfolgenden Beispiele beziehen sich, sofern nicht anders
`
`5
`
`angegeben, jeweils auf das Gewicht; Teile sind Gewichtsteile.
`
`A.
`
`Bewertung der Qhxsiologischen Wirksamkeit
`
`10
`
`I.
`
`Naohweis der kardiovaskuléiren Wirkung
`
`Narkotisierten Ratten Wird nach Eréffnung des Brustkorbes das Herz schnell ent-
`
`nommen und in cine konventionelle Langendorff-Apparatur eingefiihrt. Die Koronar—
`
`arterien werden Volumenkonstant (10 ml/min) perfundiert und der dabei auftretende
`
`15
`
`Perfusionsdruck Wird iiber einen entsprechenden Druckaufr1ehmer registriert. Eine
`
`Abnahme des Perfusionsdrucks in dieser Anordnung entspricht einer Relaxation der
`
`Koronararterien. Gleichzeitig Wird fiber einen in die linke Herzkammer eingefijhrten
`
`Ballon und einen weiteren Druckaufnehmer der Druck gemessen, der vom Herzen
`
`wéihrend jeder Kontraktion entwickelt Wird. Die Frequenz des isoliert schlagenden
`
`20
`
`Herzens wird rechnerisch aus der Anzahl der Kontraktionen pro Zeiteinheit ermittelt.
`
`In dieser Versuchsanordnung wurden folgende Werte fur die Senkung der Herzfre-
`
`quenz erhalten (der prozentual angegebene Wert bezieht sich auf die prozentuale
`
`Absenkung der I-Ierzfirequenz bei der jeweiligen Konzentration):
`
`25
`
`Verbindung aus Beispiel
`
`Prozentuale Absenkung der Herzfrequenz bei einer
`
`Konzentration Von
`
`1372
`
`1372
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-18-
`
`II.
`
`Bestimmung des Adenosin-A1-, A2a-, A2b- und A3-Agonismus
`
`a)
`
`Indirekte Bestimmung des Adenosin-Agonismus 1'iber Genexpression
`
`5
`
`Zellen der permanenten Linie CHO (Chinese Hamster Ovary) werden stabil mit der
`
`CDNA fiir die Adenosin—Rezeptor—Subtypen A1, A2a, A2b transfiziert. Die Adenosin
`
`A1 Rezeptoren sind fiber Gi—Proteine und die Adenosin A2a und A2b Rezeptoren
`
`fiber Gs-Proteine an die Adenylatcyclase gekoppelt. Entsprechend wird die CAMP-
`
`Bildung in der Zelle inhibiert bzw. stimuliert. Uber einen CAMP-abhéingigen Pro-
`
`10
`
`motor wird danach die Expression der Luziferase moduliert. Der Luziferase-Test
`
`wird mit dem Ziel hoher Sensitivitéit und Reproduzierbarkeit, geringer Varianz und
`
`guter Eignung fiir die Durchfiihrung auf einem Robotersystem optimiert durch
`
`Variation mehrerer Testparameter, Wie z.B. Zelldichte, Dauer der Anzuchtphase und
`
`der Testinkubation, Forskolin-Konzentration, Medium-Zusammensetzung. Zur
`
`15
`
`pharmakologischen Charakterisierung der Zellen und zum Roboter-gestiitzten Sub-
`
`stanztest—Screening wird das folgende Testprotokoll verwendet:
`
`Die Stammkulturen werden in DMEM/F12 Medium mit 10 % FCS (fotales K.’i1ber-
`
`serum) bei 37°C unter 5 % CO2 gezfichtet und jeweils nach 2-3 Tagen 1:10 gesplittet.
`
`20
`
`Testkulturen werden Von 1000 bis 3000 Zellen pro Napf in 384—we11 Platten ausgesat
`
`und ca. 48 Stunden bei 37°C angezogen. Dann wird das Medium durch eine
`
`physiologische Kochsalzlosung (130 mM Natriumchlorid, 5 mM Kaliumchlorid,
`
`2 mM Calciumchlorid, 20 mM HEPES,
`
`1 mM Magnesiumch1orid'6 H20, 5 mM
`
`NaHCO3, pH 7,4) ersetzt. Die in DMSO gelosten Substanzen werden dreimal 1:10
`
`25
`
`mit dieser physiologischen Kochsalzlosung verdfinnt und zu den Testkulturen
`
`pipettiert (maximale DMSO-Endkonzentration irn Testansatz: 0,5 %). So erhalt man
`
`Substanzendkonzentrationen Von beispielsweise 5 uM bis 5 nM. 10 Minuten spéiter
`
`wird Forskolin zu den A1 Zellen zugegeben und anschlieflend werden alle Kulturen
`
`fur Vier Stunden bei 37°C inkubiert. Danach wird zu den Testkulturen 35 ul Losung,
`
`30
`
`bestehend zu 50 % aus Lysereagenz (30 mM di-Natriumhydrogenphosphat, 10 %
`
`Glycerin, 3 % TritonX100, 25 mM Tris}:-IC1, 2 mM Dithiotreitol (DTT), pH 7,8) und
`
`1373
`
`1373
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-19-
`
`zu 50 % aus Luciferase Substrat Losung (2,5 mM ATP, 0,5 mM Luciferin, 0,1 mM
`
`Coenzym A, 10 1nM Tricin, 1,35 mM Magnesiumsulfat, 15 mM DTT, pH 7,8) zuge-
`
`geben, ca.
`
`1 Minute geschiittelt und die Luciferase—Aktivitat mit einem Kamera-
`
`system gemessen. Als Referenzverbindung client in diesen Experimenten die Adeno-
`
`sin-analoge Verbindung NECA (5—N—Ethy1carboxa;mid0—adenosin), die mit hoher
`
`Affinitiit an alle Adenosin—Rezeptor-Subtypen bindet und eine agonistische Wirkung
`
`besitzt (Klotz, K.N., Hessling, J., I-Iegler, J., Owman, C., Kull, B., Fredholm, B.B.,
`
`Lohse, M..T., Comparative pharmacology of human adenosine receptor subtypes
`
`- characterization of stably transfected receptors in CHO cells, Naunyn Schmiede-
`
`10
`
`bergs Arch Pharmacol, 357 (1998), 1-9).
`
`In der folgenden Tabelle 1 sind Werte fiir die Rezeptorstirnulation der Verbindung
`
`aus Beispiel 1 und 6 bei Verschiedenen Konzentrationen an verschiedenen Adenosin—
`
`Rezeptor Subtypen angegeb en.
`
`15
`
`Tabelle 1: Adenosin—Rezeptorstirnu1ation der Verbindungen aus Beispiel 1 und 6 bei
`
`Verschiedenen Konzentrationen
`
`
`
`
`Rezeptorsubtyp
`Beispiel 1
`
`
`
`
`I 0,3 nmol
`
`
`
`Beispiel 6
`‘
`1 nmol
`10 nmol
`7%
`25%
`4%
`
`
`20
`
`Angegeben sind die %-Werte des entsprechenden Referenzstimulus. Die Messwerte
`
`fir den A2a— und den A2b-Rezeptor sind Angaben in Prozent der maximalen Stimu-
`
`lation durch NECA; die Messwerte fiir den A1-Rezeptor sind Angaben in Prozent
`
`nach direkter Vorstimulation der Adenylatcyclase durch 1 umolar Forskolin (ent-
`
`spricht 100 %—Wert). A1-Agonisten zeigen entsprechend eine Abnahrne der
`
`25
`
`Luciferase-Aktivitat (Messwert kleiner 100 %).
`
`1374
`
`1374
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-20-
`
`b)
`
`Direkte Bestirnmung des Adenosin-Agonismus fiber CAMP-Nachweis
`
`Zellen der permanenten Linie CHO (Chinese Hamster Ovary) Werden stabil mit der
`
`CDNA fiir die Adenosin—Rezeptor-Subtypen A1, A2a, A2b und A3 transfiziert. Die
`
`5
`
`Bindung der Substanzen an die A2a- oder A2b-Rezeptorsubtypen wird bestimmt
`
`durch Messung des intrazellularen cAlVIP—Gehaltes in diesen Zellen mit einem
`
`konventionellen radioimmunologischen Assay (cAMP—RIA, IBL GmbH, Hamburg,
`
`Deutschland).
`
`10
`
`Im Falle der Wirkung der Substanzen als Agonisten kommt es als Ausdruck der Bin-
`
`dung der Substanzen zu einem Anstieg des intrazelluléiren cAMP-Gehaltes. Als Refe-
`
`renzverbindung dient in diesen Experimenten die Adenosin-analoge Verbindung
`
`NECA (5 -N-Ethylcarboxamido-adenosin), die nicht selektiv, aber mit hoher Affinitéit
`
`an alle Adenosin-Rezeptor-Subtypen bindet und eine agonistische Wirkung besitzt
`
`15
`
`(Klotz, K.N., Hessling, J., Hegler, J., Owman, C., Kull, B., Fredholm, B.B., Lohse,
`
`M.J., Comparative pharmacology of human
`
`adenosine
`
`receptor
`
`subtypes
`
`- characterization of stably transfected receptors in CHO cells, Naunyn Schmiede—
`
`bergs Arch Pharmacol, 357 (1998), 1-9).
`
`20
`
`Die Adenosin—Rezeptoren A1 und A3 sind an ein G1--Protein gekoppelt, d.h. eine
`
`Stimulation dieser Rezeptoren fiihrt zu einer Inhibition der Adenylatcyclase und
`
`somit zu einer Senkung des intrazelluléiren cAMP-Spiegels. Zur Identifizierung Von
`
`A1/A3-Rezeptor-Agonisten wird die Adenylatcyclase mit Forskolin stimuliert. Eine
`
`zusatzliche Stimulation der A1/A3-Rezeptoren hemmt jedoch die Adenylatcyclase,
`
`25
`
`so dass A1/A3—Rezeptor-Agonisten iiber einen vergleichsweise geringen Gehalt der
`
`Zelle an CAMP detektiert werden konnen.
`
`Fiir den Nachweis einer antagonistischen Wirkung an Adenosin-Rezeptoren Werden
`
`die mit dem entsprechenden Rezeptor transfizierten, rekombinanten Zellen mit
`
`30
`
`NECA vorstimuliert und die Wirkung der Substanzen auf eine Reduktion des intra-
`
`zelluléiren CAMP-Gehalts durch diese Vorstimulation untersucht. Als ReferenzVer-
`
`1375
`
`1375
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`-21-
`
`bindung dient in diesen Experirnenten XAC (xanthine amine congener), das mit
`
`hoher Affinitat an alle Adenosinrezeptor—Subtypen bindet und eine antagonistische
`
`Wirkung besitzt (Muller, C.E., Stein, B., Adenosine receptor antagonists: Structures
`
`and potential therapeutic applications, Current Pharmaceutical Design, 2 (1996), 501-
`
`530)
`
`III.
`
`Pharmokokinetische Untersuchungen
`
`Pharmakokinetische Daten wurden nach i.v. sowie nach p.o. Gabe verschiedener
`
`10
`
`Substanzen a1s Losung an Méiusen, Ratten und Hunden errnittelt. Hierzu Wurden bis
`
`24 h nach Applikation Blutproben gesammelt. In den daraus gewonnenen Plasma-
`
`proben Wurden die Konzentrationen der unveréinderten Substanz mittels bioana1y—
`
`tischer Methoden (HPLC oder I-IPLC-MS ) bestimmt. Anschliefiend Wurden aus den
`
`so erhaltenen Plasmakonzentrations—ZeitVer1aufen pharmakokinetische Parameter er-
`
`15
`
`mittelt. In der folgenden Tabelle 2 sind die Bioverfiigbarkeiten bei Verschiedenen
`
`Spezies angegeben.
`
`Tabelle 2: Bioverfiigbarkeiten nach oraler Gabe
`
`nioht bestimmb ar*
`
`1,47 %
`
`(bei 3 mg/kg p.o)
`
`(bei 10 mg/kg p.o)
`
`(bei 1 mg/kg p.o)
`
`
`
`
`
`
`nicht besti1nmbar*
`Beispiel 22 in
`
`
`
`
`W0 O0/125210
`
`Verbindung aus
`(bei 3 mg/kg p.o)
`
`28,5 %
`(bei 1 mg/kgp.o)
`
`
`Plasmaspiegel zu allen Messzeitpunkten unterhalb der Bestimmungsgrenze
`
`Beispiel 1
`
`Verbindung aus
`
`
`
`*
`
`20
`
`31,5 %
`
`(bei 3 mg/kgp.o)
`
`
`
`5,0 %
`
`32,6 %
`
`(bei 3 mg/kg p.o)
`
`42,3 %
`
`(bei 3 mg/kgp.o)
`
`
`
`(bei 1 mg/kg p.o)
`
`41,3 %
`
`(<1 Hg/1)
`
`1376
`
`1376
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`_ 22 _
`
`B.
`
`Ausfiihrungsbeisgiele
`
`Verwendete Abkiirzungen:
`
`DBU
`
`DMF
`
`ESI
`
`HEPES
`
`HPLC
`
`Kp.
`
`MS
`
`NMR
`
`p.A.
`
`RT
`
`i.V.
`
`d.Th.
`
`Tris
`
`1,8—Diazabicyc1o[5.4.0]undec-7—en
`
`Dimethylformamid
`
`Elektrospray-Ionisation (bei MS)
`
`2-[4-(2-Hydroxyethy1)piperazino]ethansulfonséiure
`
`Hochdruck—, Hochleistungsfliissigkeitschromatographie
`
`Siedepunkt
`
`Massenspektroskopie
`
`Kernresonanzspektroskopie
`
`pro analysi
`
`Raumtemperatur
`
`im Vakuum
`
`der Theorie (bei Ausbeute)
`
`2-Amino-2-(hydroxymethyly1,3—propandio1
`
`1377
`
`1377
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`_ 23 _
`
`Herstellungsbeispiele
`
`Beisgiel 1
`
`2-Amino~4—[4~(2—methoxyethoxy)phenyl]-6-[(3-pyridinylmethy1)su1fany1]-3,5-pyfi—
`dindicarbonitril
`
`1. Stufe:
`
`10
`
`4—(2—Methoxyethoxy)b enzaldehyd
`
`146.5 g (1.2 M01) 4-Hydroxybenzaldehyd werden in DMF gekist und mit 20 g
`
`(0.12 M01) Kaliumiodid, 134.6 g (1.2 M01) K.a1ium—tert.—buty1at und 170.2 g
`
`(1.8 M01) (2—Ch1orethyI)rnethy1ether versetzt. Die Reaktionsmischung wird 16 h bei
`
`80°C geriihrt. Zur Aufarbeitung wird die Reaktionsmischung im Vakuum eingeengt.
`
`Der Riickstand wird in 1 1 Ethylacetat aufgenommen und mit 0.5 1 1 N Natronlauge
`
`extrahiert. Die Ethy1acetat—Phase Wird mit Magnesiumsulfat getrocknet und i.V.
`
`eingedampft. Der Eindatnpfriickstand wird im Hochvakuum destilliert (Kp. = 100°C
`
`bei 0.45 mbar). Man erhéilt 184.2 g (85 % d.Th.) Produkt.
`
`MS (ESIpos): m/z = 181 (M+H)+
`1H—NMR (300 MHZ, CDC13): 5 = 3.5 (s, 3H); 3.8 (tr, 2H); 4.2 (tr, 2H); 7.0 (d, 2H);
`
`7.8 (d, 1H); 9.9 (s, 11-1).
`
`15
`
`20
`
`25
`
`1378
`
`1378
`
`

`
`W0 03/053441
`
`PCT/EP02/13432
`
`_24_
`
`2. Stufe:
`
`2—Amino-4-[4-(2-rnethoxyethoxy)pheny1]-6-su1fany1—3,5-pyridindicarbonitril
`
`«em
`1°
`
`O
`
`+
`
`CN
`
`NH2
`
`I
`
`S
`
`——>
`
`O
`
`H
`
`I
`
`0
`
`NC /, I CN
`H N
`\N SH
`2
`
`18 g (100 mmol) 4-(2—Methoxyethoxy)benzaldehyd, 10 g (200 mmol) Cyanthioacet—
`
`amid und 20.2 g (200 mmol) N—Methy1m

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